Prüfungsprotokoll Reutlingen 21.12.2022

Bild zeigt eine Ärztin, die Fachbegriffe und Abkürzungen auf Deutsch ausspricht. Wichtige Vorbereitung für die FaMed-Prüfung mit Fokus auf korrektes Buchstabieren von Namen und Medikamenten auf Deutsch.

Das Prüfungsprotokoll aus Reutlingen vom 21.12.2022 teilt dir Erfahrungen eines Arztes, der die Prüfung dort am 21.12.2022 erfolgreich abgelegt hat.

 

Vielen Dank für das großzügige Teilen der Erfahrungen des Arztes und herzlichen Glückwunsch zu seiner bestandenen medizinischen Fachsprachprüfung!

 

Die detaillierte Beschreibung des Falls von Patient Max Putzke beeindruckt, insbesondere die geschickte Herangehensweise des Arztes an die verschiedenen Symptome und Informationen. Hier sind einige Schlüsselpunkte und lehrreiche Aspekte aus dem Fall:

 

Fallzusammenfassung:

Max Putzke // 45 Jahre alt // 23.10.1977 // 1,78 m // 71 kg

 

Aktuelle Anamnese

  • Seit 3-4 Wochen Zittern (Tremor) in den Händen, besonders morgens

  • Übelkeit (Nausea), Erbrechen (Vomitus)

  • Müdigkeit (Fatigue)

  • Sodbrennen (Reflux), deswegen war er bei seinem Hausarzt gewesen, Omeprazol wurde verschrieben, falls er noch Beschwerden habe, hat der HA eine Magenspiegelung empfohlen.

  • Seit letzter Zeit breiigen, dünnen Durchfall (Diarrhö)

 

Die Symptome verbessern sich im Laufe des Tages (treten eher tagsüber auf).

 

Er hat über eine Party mit viel Alkoholkonsum berichtet. Er deutete an, dass seine Symptome mit dem Alkoholkonsum zusammenhingen.

 

Er hat erwähnt, dass er als Maschinenschlosser arbeite und wegen des Tremors nicht mehr arbeiten konnte.

 

Zunächst hatte ich keine Ahnung, welche Diagnose ich stellen sollte und fragte nach Bauchschmerzen, ob der Tremor Intentionstremor ist, ob er bemerkt habe, dass sein Gesicht und seine Augen gelb geworden sind, ob er Augenprobleme habe. Alles wurde verneint.

 

DD: MS, Leberzirrhose, Hyperthyreose

 

Vegetative Anamnese

  • Schlafprobleme (Insomnie) seit 3-4 Wochen wegen Albträumen (er hat etwas anderes gesagt, ich glaube etwas in Dialekt, aber ich konnte aus dem Kontext verstehen, was er meint)

  • Appetitlosigkeit (Inappetenz)

 

Vorerkrankungen

  • keine

 

Voroperationen

  • vor 10 Jahren rechtsseitige Handgelenkfraktur (Fahrradunfall, auf dem Weg zur Arbeit)

  • vor 6 Jahren Unterschenkelfraktur (Unfall)

  • vor 4 Jahren SHT (während der Arbeit mit der Maschine, er musste 2-3 Wochen im Krankenhaus bleiben – Koma)

 

Krankenhausaufenthalte

  • vor 2 Jahren akute Pankreatitis (er musste 2-3 Woche im Krankenhaus wieder bleiben)

 

Medikamente

  • Omeprazol 20 mg 1-0-0

  • Er ist vollständig geimpft.

 

Allergien / Unverträglichkeiten

  • keine

 

Familienanamnese

  • Mutter (75 Jahre alt): DM Typ 2, Demenz

  • Vater: Leberzirrhose, mit 55 daran gestorben

  • Keine Geschwister

 

Sozialanamnese

  • Maschinenschlosser

  • geschieden seit 2 Jahren

  • eine gesunde Tochter

 

Noxen

  • Alkohol: 2-4 Flaschen Bier und 30 ml Schnaps täglich

 

Ich hatte ihn gefragt, was ein kleiner Schnaps für ihn bedeutet. 100 oder 200 ml? Dann sagte er, dass er nur 30 ml trinkt. Und ich habe gesagt, dass der kleine Schnaps 100 ml in Bulgarien beträgt. Wir haben viel gelacht 🙂

  • Nikotin: 30 Zigaretten pro Tag seit 27 Jahren (40 PY)

  • Drogen: verneint

 

Fragen des Patienten:

 

1) Was habe ich? Ich sagte ihm, dass ich ihn zuerst untersuchen und Bluttests durchführen müsse. Er war sehr hartnäckig und ich sagte ihm, dass ich den Verdacht habe, dass er auch eine Leberzirrhose haben könnte, wie sein Vater.

 

2) Wie werden Sie mich behandeln? Ich bot ihm psychiatrische Hilfe und eine Gruppentherapie an. Er sagte, er wolle nicht mit einem Psychiater sprechen und auch nicht zu einer AA-Gruppe gehen. Ich sagte ihm, dass ich ihm eine Einzeltherapie bei einem Psychologen verschaffen würde.

 

3) Sollte ich im Krankenhaus bleiben? Ich trage bereits meine Kleidung für die Aufnahme ins Krankenhaus. Ich habe JA gesagt.

 

4) Glauben Sie, dass Sie mir helfen können? Ich sagte ihm, dass er auf jeden Fall Hilfe von uns bekommen würde.

Die ganze Zeit über sprach er schnell und im Dialekt.

Ich habe ihm die ganze Zeit in die Augen geschaut und vielleicht war der Prüfer ein wenig besorgt. 🙂

 

Tipp: Versuchen Sie zu nicken, “mhm” zu sagen und etwas auf das Blatt zu schreiben, auch wenn Sie einige Dinge nicht verstanden haben 🙂

 

Brief

Die Zeit ist ziemlich knapp.

Natürlich habe ich Fehler gemacht, die ich normalerweise nicht mache, ich war gestresst und die Zeit drängte sehr.

Tipp: Schreiben Sie viele Briefe!

 

Arzt-Arzt Gespräch

Er begann das Gespräch. Ich habe die ganze Anamnese erzählt, ohne dass er mich unterbrochen hat.

 

Fragen des Arztes:

  1. Was passierte vor 3-4 Wochen? Ich werde das bei nächster Gelegenheit fragen. (Ich glaube, dass die richtige Antwort die Party ist. Ich habe das vergessen.)

  2. Seit wann trinkt er Alkohol? Ich habe das auch nicht gefragt. Tipp: Wenn der Patient sehr viel trinkt, fragen immer seit wann!!

  3. Wie alt war der Vater? 55

  4. Wie alt ist die Mutter? 75

  5. Die Prüfer fragte nach jeder einzelnen Operation. Wo er war, was er getan hat, wie lange er im Krankenhaus lag.

  6. Warum hat der Patient Tremor? Alkoholentzug

  7. Hat der Patient immer Beschwerden? Nein, nur wenn er Alkohol konsumiert.

  8. Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose? Ich sagte, dass meine Verdachtsdiagnose Leberzirrhose ist.

  9. Warum denken Sie das? Ich sagte, dass der Patient seine Symptome mit Alkoholkonsum in Verbindung brachte und, dass in der Familienanamnese sein Vater an Leberzirrhose gelitten hat.

  10. Welche KU werden Sie machen? Inspektion, Palpation und auch Auskultation 😊

  11. Welche LU? Leberenzyme (AST, GGT), BB, Entzündungsparameter

  12. Welche Parameter für eine Pankreatitis? Amylase, Lipase

  13. Apparative Diagnostik? Sonografie des Abdomens, bei einem unklaren Befund auch ein CT, sowie ÖGD

  14. Therapie? Psychologische Unterstützung, Lebensstil optimieren: den Alkohol- und Zigarettenkonsum einschränken

  15. Was noch? Fettarme Speisen, Vermeidung von lebertoxischen Medikamenten und Stoffen

 

Der Prüfer sprach ohne Dialekt. Der dritte Teil war in 7-8 Minuten vorbei.

 

Der Teil mit den Fachbegriffen war sehr einfach. Ich war sehr schnell fertig. Sie waren aus der Datei, die ich gesammelt habe.

 

In der Mitte des dritten Teils verließ die Frau von der Kommission den Raum. Ich wartete 5 Minuten und die Frau rief mich mit der Bescheinigung in der Hand zu sich. Sie hat nicht den größten Teil des dritten Teils gehört. Ich glaube, sie hatten schon vorher beschlossen, dass ich die Prüfung bestehe. Das bedeutet, dass der erste Teil der Prüfung der wichtigste Teil ist.

 

Alles in allem bietet dieser Fall einen tiefen Einblick in den Prozess der Anamnese in der Fachsprachprüfung und unterstreicht die Bedeutung einer strukturierten, umfassenden Herangehensweise an den Patienten.

 

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