Offene und Geschlossene Fragen in der Medizin: Ein Leitfaden für die FSP
In der deutschen Sprache gibt es zwei grundlegende Kategorien von Fragen: offene und geschlossene Fragen. Dieser Artikel erklärt den Unterschied zwischen den beiden Fragearten und zeigt, warum dieses Wissen für die medizinische Fachsprachprüfung (FSP) relevant ist.
Offene Fragen: Mehr als nur Fakten
In der Anamnese, einem entscheidenden Teil der ärztlichen Kommunikation, werden häufig offene Fragen verwendet. Diese erlauben dem Patienten, individuelle Angaben zu machen und fördern den Aufbau einer Beziehung. Ein Beispiel für den Einsatz offener Fragen zeigt sich bei persönlichen Angelegenheiten des Patienten, etwa wenn über familiäre Probleme gesprochen wird. Statt einfach Beileid auszusprechen, könnte die offene Frage lauten: “Wie geht es Ihnen damit?” Dies lädt den Patienten ein, sich zu öffnen und zeigt Interesse an seinen Gefühlen.
Geschlossene Fragen: Gezielte Informationen abfragen
Nach den ersten Informationen des Patienten werden geschlossene Fragen verwendet, um spezifischere Details zu erhalten. Diese Fragen, die mit “ja” oder “nein” beantwortet werden können, dienen dazu, das Vorhandensein bestimmter Symptome oder Zustände zu klären. Ein Beispiel wäre: “Haben Sie Fieber?” Nach einer bejahenden Antwort folgt oft eine offene Frage, um genauere Informationen zu erhalten.
Syntax: Die Struktur der Frage
Die korrekte Syntax bei Fragen ist entscheidend. Offene Fragen beginnen typischerweise mit einem Fragewort wie “Wer?”, “Was?” oder “Warum?”, gefolgt von Verb, Subjekt und Objekt. Geschlossene Fragen beginnen mit einem Verb, gefolgt von Subjekt und Objekt. Bei Fragen, die mit “Wissen Sie” oder “Können Sie mir sagen” eingeleitet werden, verschiebt sich das Verb ans Satzende.
Bewertung des Satzbaus in der FSP
In der FSP ist nicht nur die korrekte Bildung von Fragen wichtig, sondern auch die richtige Intonation. Eine angehobene Stimme am Ende einer Frage signalisiert deren Natur. Prüflinge sollten darauf achten, dass die Struktur ihrer Fragen die korrekten Informationen liefert. Intonation kann helfen, falsch formulierte Fragen zu verdeutlichen.
Fazit: Satzbau in der ärztlichen Kommunikation
Da die FSP auf C1-Niveau durchgeführt wird, ist es wichtig, die Syntaxregeln einzuhalten. Der korrekte Satzbau spielt bereits in der B2-Prüfung eine entscheidende Rolle. In ärztesprech-Kursen erhalten Teilnehmer effektive Übungen, um ihre Fähigkeiten im Bereich Satzbau zu vertiefen und zu verbessern.
In der ärztlichen Kommunikation sind offene und geschlossene Fragen wesentliche Werkzeuge, die es Ärzten ermöglichen, präzise Informationen zu sammeln und gleichzeitig eine empathische Verbindung zu ihren Patienten aufzubauen.