Du möchtest in deinem Beruf als Ärztin oder Arzt in Deutschland tätig werden und hast nicht in Deutschland studiert?

Dann musst du eine Fachsprachprüfung ablegen.

Prüfungsorte der Fachsprachprüfungen

Voraussetzung für die medizinische Fachsprachprüfung

Neben dem Antrag zur Approbation in dem gewählten Bundesland müssen Sprachkenntnisse auf dem Niveau B2 (ebenfalls nach dem GER) vorhanden und durch ein anerkanntes Institut zertifiziert worden sein.

Aufbau der medizinischen Fachsprachprüfung

Die medizinischen Fachsprachprüfungen sind ein entscheidender Schritt auf deinem Weg zur Anerkennung als MedizinerIn in Deutschland. Diese Prüfungen gliedern sich in verschiedene Teile wie Arzt-Patientengespräche und Arzt-Arzt-Gespräche und evaluieren dein mündliches Ausdrucksvermögen, Hörverstehen sowie die schriftliche Dokumentation in der medizinischen Fachsprache.

Diese strukturierte Anleitung bietet einen Überblick über die FSP und die FaMed und hilft dir, dich gezielt vorzubereiten. Eine klare Trennung zwischen Umgangssprache und Fachtermini sowie die gezielte Gesprächsführung sind entscheidend für einen erfolgreichen Abschluss dieser Prüfung. Viel Erfolg!

Aufbau der FSP

Alle drei Prüfungsteile bauen auf einem Fall auf!

Teil 1: Anamnesegespräch (Arzt-Patientengespräch)

Das Anamnesegespräch simuliert ein Arzt-Patienten-Gespräch und dauert etwa 20 Minuten. Du stellst gezielte Fragen, um die Ursachen für die Beschwerden zu ergründen und erklärst deiner Patientin am Ende, wie es weitergeht. Hierbei ist wichtig, dass du in der Umgangssprache mit dem Patienten kommunizierst. Notizblock und Stift sind erlaubt, jedoch keine weiteren Hilfsmittel.

Teil 2: Dokumentation (Arztbrief)

Im zweiten Teil erstellst du einen Kurzbericht basierend auf allen während des Anamnesegesprächs gemachten Notizen. Dafür hast du in der Regel 20 Minuten Zeit. Außerdem müssen die Diagnosen sowie das weitere Prozedere angegeben werden. Der Einsatz von medizinischen Fachbegriffen ist hier entscheidend. Einige Bundesländer stellen eine strukturierte Vorlage bereit und andere verlangen einen gesamten Entlassbrief.

Teil 3: Patientenvorstellung (Arzt-Arzt Gespräch) 

Der letzte Teil erfordert die mündliche Vorstellung des Patienten aus Teil 1 vor einem ärztlichen Kollegen. Hier ist es entscheidend, ausschließlich mit Fachtermini zu kommunizieren. Du kannst die Notizen aus Teil 1 als Hilfsmittel nutzen. Nach der Vorstellung kann je nach Bundesland ein Vokabeltest durchgeführt werde.

Bewertung

In jedem Prüfungsteil ist es entscheidend, dass du als Geprüfter mindestens 60% der Punktzahl erreichst, um die Prüfung zu bestehen. Solltest du in einem Teil der Prüfung weniger als 60% erreichen, gilt die gesamte Prüfung als nicht bestanden.

Ergebnis

In den meisten Prüfungsorten bekommst du unmittelbar nach der Prüfung bescheid, ob du bestanden hast, oder nicht.

Terminvergabe

Die Termine werden von den Landesärztekammern vergeben. Du kannst lediglich ein Wunschdatum angeben.

Nichtbestehen

Im Falle des Nichtbestehens werden dir (je nach Prüfungsort) von der Kommission Empfehlungen aufgeschrieben, die dir helfen sollen, dich bis zum nächsten Prüfungstermin zu verbessern. Diese Empfehlungen dienen als Leitfaden für eine zielgerichtete Vorbereitung.

Wiederholung der Prüfung

Falls die Prüfung nicht bestanden wird, besteht die Möglichkeit, sie so oft zu wiederholen, bis du erfolgreich abschließt. Die Landesärztekammern regeln lediglich den nächsten Termin. Nach dem ersten Versuch bestehen oft 3 Monate Wartezeit, nach allen weiteren Versuchen oft 6 Monate Wartezeit.

Kosten

Die Kosten variieren nach Bundesland. Wird die Prüfung zum ersten Mal absolviert belaufen sich die Kosten auf 300-850 Euro, eine genaue Auflistung findest du hier.

Anerkennung

Die FSP wird in 14 von 16 Bundesländern durchgeführt und anerkannt.

Nicht dazugehören: Saarland und Schleswig Holstein

Aufbau der FaMed

Alle 5 Prüfungssituationen sind unabhängig von einander. Du bekommst 5 unterschiedliche Fälle!

Prüfungssituation: Anamnese

Das Anamnesegespräch simuliert ein Arzt-Patienten-Gespräch und dauert max. 11 Minuten. Du stellst gezielte Fragen, um die Ursachen für die Beschwerden zu ergründen und erklärst deinem Patienten am Ende, wie es weitergeht. Hierbei ist wichtig, dass du in der Umgangssprache mit dem Patienten kommunizierst. Notizblock und Stift werden gegeben, jedoch keine weiteren Hilfsmittel.

Prüfungssituation: Aufklärung

Du klärst einen Patienten über eine Untersuchung oder Operation auf. Für dieses Gespräch hast du max. 11 Minuten Zeit. Die nötigen Informationen erhältst du in Stichpunkten auf einem Bildschirm und musst diese in deinen eigenen Worten wiedergeben. Um diese Informationen durchzulesen hast du max. 1,5 Minuten Zeit. Auch hier soll ausschließlich in Umgangssprache kommuniziert und auf Rückfragen eingegangen werden.

Prüfungssituationen: Patientenvorstellung
Es werden zwei Patientenvorstellungen zu unterschiedlichen Fällen durchgeführt. Insgesamt hast du pro Patientenvorstellung 11 Minuten Zeit (inkl. 1,5 Minuten Einlesezeit). Die Informationen über den Patienten, den Vorstellungsgrund, die Untersuchungsbefunde und das weitere Vorgehen erhältst du auf einem Bildschirm und musst diese in ganzen Sätzen und deinen eigenen Worten wiedergeben. Hier ist es wichtig, mit Fachtermini zu kommunizieren.

Prüfungssituation: Dokumentation 

Zum schriftlichen Verfassen des Anamneseteils der Dokumentation siehst du dir ein 3,5 minütiges Video an. In der Dokumentation soll innerhalb von max. 22 Minuten alles schriftlich wiedergegeben werden, was in dem Video besprochen wurde. Es sollen ganze Sätze und keine Abkürzungen verwendet werden. Eine Begrüßung, Diagnosen oder das weitere Prozedere sind nicht nötig.

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Bewertung

In jeder Prüfungssituation ist es entscheidend, dass du als Geprüfter mindestens 60% der Punktzahl erreichst, um die Prüfung zu bestehen. Solltest du in einem Teil der Prüfung weniger als 60% erreichen, gilt die gesamte Prüfung als nicht bestanden.

Ergebnis

Das Prüfungsergebnis wird i.d.R. nach 4 Wochen per Mail bekannt gegeben.

Terminvergabe

Du kannst deinen Prüfungstermin selbst online auswählen und buchen.

Nichtbestehen

Im Falle des Nichtbestehens hast du die Möglichkeit an einem Nachgespräch teilzunehmen, was dir helfen soll, dich bis zum nächsten Prüfungstermin zu verbessern. Diese Empfehlungen dienen als Leitfaden für eine zielgerichtete Vorbereitung.

Wiederholung der Prüfung

Falls die Prüfung nicht bestanden wird, besteht die Möglichkeit, sie so oft zu wiederholen, bis du erfolgreich abschließt.

Kosten

490 Euro

Anerkennung

– Rheinland-Pfalz
– Bayern
– Baden-Württemberg
– Hessen ab dem 01.10.25 für Bürgerinnen und Bürger der EU (zunächst befristet bis 30.06.2026)

Einzelfallentscheidung durch die zuständige Behörde

– Saarland
– Thüringen
– Österreich