Fragen im Anamnesegespräch
Das Anamnesegespräch, integraler Bestandteil der medizinischen Fachsprachprüfung (FSP), fokussiert sich darauf, dass der Arzt durch zielgerichtete Fragen die Beschwerden des Patienten ergründet und eine mögliche Diagnose stellt. Hierbei spielen zwei Haupttypen von Fragen eine entscheidende Rolle: geschlossene und offene Fragen.
Bei geschlossenen Fragen sind die Antwortmöglichkeiten auf ein klares Ja oder Nein beschränkt. Zum Beispiel: “Haben Sie heute schon etwas gegessen?” oder “Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?” Die Struktur dieser Fragen folgt dem Muster: Verb + Subjekt + Objekt? (“Hatten Sie solche Schmerzen schon mal?”)
Offene Fragen hingegen ermöglichen ausführlichere und offene Antworten. Zum Beispiel: “Seit wann haben Sie die Schmerzen?” Die Struktur solcher Fragen setzt sich zusammen aus dem Fragewort (W-Wort) + Verb + Subjekt + Objekt? (“Wie würden Sie die Schmerzen beschreiben?”) W-Fragewörter wie Wer, Wann, Wie, Warum, Wo, Woher initiieren offene Fragen.
Die Wahl zwischen geschlossenen und offenen Fragen ist ein wichtiges Instrument in der Gesprächsführung. Geschlossene Fragen sind angebracht, wenn eine klare Bestätigung oder Verneinung erforderlich ist, während offene Fragen detailliertere Informationen liefern können. Es ist entscheidend, die Art der Frage entsprechend dem Ziel des Gesprächs zu wählen. Geschlossene Fragen können dazu dienen, einen Verdacht zu bestätigen, während offene Fragen dem Patienten die Möglichkeit geben, ausführlicher zu antworten.
Die Struktur und Auswahl der Fragen ermöglichen dem Arzt, das Gespräch effektiv zu lenken und die notwendigen Informationen zu sammeln. Dies ist ein entscheidendes Werkzeug, um die Kommunikation im Anamnesegespräch zu steuern und die relevanten Details für eine präzise Diagnose zu erhalten.
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